Artikel vom 10.03.2025
MU Erlangen-Höchstadt
Unternehmerfrühstück mit Staatsminister Albert Füracker MdL

Oberlindach. „Verachtet mir die Meister nicht und ehret ihren Stand; denn wenn das deutsche Handwerk blüht, dann blühet auch das Land.“ Diese Passage frei aus „Die Meistersinger von Nürnberg“ könnte Pate gestanden haben für das erste Unternehmerfrühstück der Mittelstands-Union Erlangen-Höchstadt in diesem Jahr in der Acantus-Scheune von MU-Kreisvorsitzenden Peter Brehm.
Stargast war der bayerische Finanzminister Albert Füracker MdL, der sich gegenüber seinem Landtagskollegen Walter Nussel MdL vor vollem Hause zu aktuellen Themen äußerte sowie zum Ausgang der Bundestagswahl mit ihren Konsequenzen. Den beiden gelernten Landwirten fiel es natürlich nicht schwer, den richtigen Ton zu treffen, um die Mittelständler, darunter viele Handwerker, in den Bann zu ziehen. Diese stöhnen vor allem unter der überbordenden Bürokratie, der Walter Nussel zu Leibe rückt.
Albert Füracker sprach dem Burgstaller dafür ein großes Lob aus, um anschließend eine Lanze für unsere Demokratie zu brechen. Der Minister hatte sich eigentlich mehr als die erzielten 28,5 Prozent für die Union erhofft und sieht Alarmzeichen am Himmel: "Wenn nicht endlich etwas passiere im Lande, dann werde die AfD künftig noch stärker werden”, so der bayerische Finanzminister.
„Sie schaffen Wirtschaftswachstum“, rief er den Unternehmern zu, um im gleichen Atemzug der Ampel vorzuwerfen „alles falsch gemacht zu haben, was man wirtschaftlich falsch machen konnte“. Es sei laut Füracker wichtig weniger Kontrolle, weniger Verschuldung, mehr Investitionen sowie Lösungen für wirtschaftlichen Wachstum zu finden, da man sich sich mittlerweile im dritten Rezessionsjahr befinde. Zuerst müssten die Zinsen erwirtschaftet werden, da neue Schulden neue Steuern nach sich zögen. Den Handwerkern und Freiberuflern müsse wieder mehr Freiheit gegeben werden bei ihren Vorhaben. Hinzu kommt eine Neubetrachtung der Unternehmenssteuer, die überall niedriger sei als bei uns.
Der Entbürokratisierungsbeauftragte Walter Nussel betonte, dass auch unangenehme Dinge angesprochen werden müssten: „Wir stehen am Scheideweg“, betonte Nussel. Es gelte, die Grundversorgung der Bevölkerung zu garantieren: „Das muss der Maßstab sein“, so Nussel weiter. Mehr Vertrauen in die Leistungsträger der Gesellschaft sei erforderlich. Bezüglich der langwierigen Genehmigungsverfahren fügte Nussel hinzu, dass alles sehr viel schneller gehen müsse und schon bei den Landratsämtern beginnen sollte.
In der Diskussion ließen Füracker und Nussel keine Frage unbeantwortet. Zum Dank gab es für beide einen edlen Tropfen aus der Hand von Peter Brehm. „Etwas Liquides kann ein Finanzminister immer brauchen", schmunzelte Füracker.